Gamay

Gamay

Kaum eine Rotweinsorte ist derart in Verruf geraten wie der Gamay. Das liegt vor allen Dingen daran, dass er die einzige rote Rebsorte des Beaujolais stellt, deren Wein in den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts der Modewein von Paris war. Da man in der Metropole reichlich davon trank und die Vorräte knapp zu werden drohten, wurde der Beaujolais immer früher abgefüllt und kam schließlich kurz nach der Ernte als Beaujolais primeur und als Beaujolais nouveau auf den Markt, was einen Hype weit über Frankreichs Grenzen hinaus auslöste. Für die schnelle Produktion wurde eigens die Methode der Kohlensäuremaischung, der "Macération carbonique", entwickelt und weiter verfeinert, auf die der Gamay gut anspricht. Bei der Schlichtheit dieser Weine wird übersehen, dass die Gemeinden des Beaujolais, die sogenannten "Crus" wie Morgeon oder Juliénas, aus dem Gamay ganz hervorragende Weine hervorbringen können. Der Gamay ist eine der ältesten Rotweinsorten Frankreichs und wurde bereits 1305 urkundlich erwähnt. Er treibt früh aus, was ihn der Frostgefahr aussetzt, reift dafür aber nicht allzu spät. Sein Wein ist betont kirsch- und beerenfruchtig, aber vor allen Dingen durch seinen geringen Gerbstoffgehalt sehr rund und mild mit dezenter, gut integrierter Säure. Mit gut 18.000 Hektar steht der größte Teil des Gamay natürlich im Beaujolais, er ist aber auch eine der bedeutenden Rotweinsorten der Loire, wo er ebenfalls mittelgewichtige, recht fruchtige und frische Weine hervorbringt. Außerhalb Frankreichs findet man den Gamay noch in der Schweiz, in Osteuropa, aber auch in kleinen Mengen in der Neuen Welt, wie Kalifornien, Oregon, Südafrika und Australien. @Falstaff

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