Österreich
Österreich hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der spannendsten Weinländer Europas entwickelt und genießt mittlerweile weltweit Anerkennung für seine qualitativ hochwertigen Weine. Trotz der relativ kleinen Anbaufläche bietet Österreich eine beeindruckende Vielfalt an Rebsorten und Stilrichtungen, die sowohl in Weiß- als auch in Rotweinen zu finden sind.
Die gesamte Anbaufläche in Österreich beträgt etwa 46.000 Hektar. Diese Fläche verteilt sich auf diverse Weinbaugebiete in unterschiedlichen Regionen, die aufgrund ihrer Bodenbeschaffenheit und klimatischen Bedingungen eine Vielzahl an Rebsorten hervorbringen. Rund 66% der Rebfläche in Österreich sind mit Weißweinreben bestockt. Die bedeutendste weiße Rebsorte ist der Grüne Veltliner, der als "Nationalrebsorte" gilt und rund 30% der gesamten Rebfläche ausmacht. Daneben spielen Sorten wie Welschriesling, Riesling, Weißburgunder und Sauvignon Blanc eine wichtige Rolle. Etwa 34% der Rebfläche entfallen auf Rotweinreben. Die bekanntesten roten Sorten sind Zweigelt, der die meistangebaute Rotweinsorte ist, gefolgt von Blaufränkisch und St. Laurent. Auch internationale Sorten wie Merlot, Cabernet Sauvignon und Pinot Noir werden kultiviert, gewinnen jedoch erst in den letzten Jahren an Bedeutung. Österreichs Weinbau gliedert sich in die vier Hauptregionen Niederösterreich, Heimat des Grünen Veltliners, das Burgenland, mit dem Schwerpunkt auf Rotwein und Süßwein, die Steiermark, bekannt für frische, mineralische Weißweine, insbesondere Sauvignon Blanc und Wien, mit der Besonderheit dem Wiener Gemischten Satz.
Die jährliche Erntemenge schwankt aufgrund der klimatischen Bedingungen zwischen 2,4 und 3,0 Millionen Hektolitern. Extremwetter wie Frost oder Hagel kann die Erntemenge in manchen Jahren erheblich reduzieren, wobei der Jahrgang eine wichtige Rolle spielt. In Jahren mit optimalen Wachstumsbedingungen können die Erträge entsprechend höher ausfallen, wobei Qualität stets im Vordergrund steht. Österreich exportiert rund 45% seiner Weine ins Ausland, was einem Volumen von etwa 70 bis 80 Millionen Litern pro Jahr entspricht. Die Exporterlöse lagen 2022 bei etwa 230 Millionen Euro, ein Zeichen dafür, dass österreichischer Wein zunehmend auch im Ausland geschätzt wird.
Österreich hat sich in der internationalen Weinwelt einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet, insbesondere durch seine hochqualitativen Weißweine, die weltweit geschätzt werden. Der Grüne Veltliner ist das Aushängeschild des Landes und wird sowohl in jungen, frischen Stilen als auch in reiferen, komplexeren Varianten produziert. Österreichische Weine, insbesondere aus der Wachau und dem Kamptal, haben regelmäßig Spitzenbewertungen in internationalen Weinführern und Wettbewerben erhalten. Auch die Rotweine, vor allem Blaufränkisch und Zweigelt, genießen mittlerweile internationale Anerkennung für ihre Vielschichtigkeit, Eleganz und das Potenzial zur Flaschenreife. Süßweine aus dem Burgenland, insbesondere der weltberühmte Trockenbeerenauslese, zählen ebenfalls zur Elite und werden häufig mit den besten Weinen aus Frankreich und Deutschland verglichen. Ein weiterer Aspekt des internationalen Erfolgs österreichischer Weine ist der Fokus auf Nachhaltigkeit und biologische Bewirtschaftung. Viele Winzer setzen auf biodynamische Methoden, und Österreich hat sich als Vorreiter im Bereich des ökologischen Weinbaus etabliert.
Es stehen keine Artikel entsprechend der Auswahl bereit.