Trebbiano
In Frankreich nach einem alten provenzalischen Dialekt benannt, stammt der Ugni Blanc ursprünglich aus der Toskana, wo er als Trebbiano Toskana bekannt und weitverbreitet ist. Vermutlich kam er im 14. Jahrhundert zur Zeit der Residenz der Päpste in Avignon in die Provence, von dort aus wanderte er dann weiter in das Languedoc und in die Charante. Die hohe Rebfläche von weit über 80.000 Hektar in Frankreich erklärt sich aus dem Umstand, dass er sich mit seinem eher neutralen Charakter und seiner hohen Säure bestens für die Destillation hochwertiger Sprirituosen, wie zum Beispiel Cognac und Armagnac, eignet. Er treibt spät aus und ist daher auch an weniger geeigneten Standorten kaum frostgefährdet. Er ist ziemlich krankheitsresistent, spricht auf vielerlei Böden gut an, ist allerdings auch wuchskräftig und ertragreich, sodass für gute Qualitäten ein sorgfältiger Rebschnitt erforderlich ist. Der Ugni Blanc darf allerdings nicht schärferen Winden ausgesetzt werden, außerdem sterben ihm mitunter aus unerklärlichen Gründen Triebe ab, eine Krankheit, die man in Australien unter dem Namen „The Dead Arm“ kennt. Mit der sinkenden Nachfrage nach Hochprozentigem hat man in der Gascogne begonnen, den Ugni Blanc sehr erfolgreich als Stillwein zu produzieren, reinsortig oder in einer Cuvée mit Colombard und/oder Sauvignon Blanc. Diese Weine sind frisch, lebhaft, fruchtbetont und erinnern in ihrer aromatischen Struktur oft an Sauvignon Blanc, dessen Finesse er aber nicht erreicht. Große Flächen gibt es natürlich in seinem Heimatland, der Toskana, außerhalb Europas kann Argentinien mit etwa 2.500 Hektar die größte Rebfläche vorweisen, einige Weinberge stehen auch in Griechenland, in Australien und in Südafrika im Ertrag. (Falstaff)
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